Köln

Entdecke Kölns historische Schätze aus der Römerzeit

24.06.2024 von Juliane

Bist du bereit, in die Welt der Römer einzutauchen und die historischen Schätze Kölns zu entdecken? Köln hat nicht nur einen imposanten Dom, sondern auch zahlreiche römische Sehenswürdigkeiten. Die Überreste aus der Römerzeit warten schon darauf, von dir erkundet zu werden. Lass uns gemeinsam eine Reise in die Vergangenheit unternehmen und herausfinden, was diese faszinierende Ära zu bieten hat! 

Das Römisch-Germanische Museum – Ein Tor zur römischen Vergangenheit Kölns


Bevor wir uns auf den Weg zu den einzelnen römischen Sehenswürdigkeiten in Köln machen, solltest du unbedingt das Römisch-Germanische Museum besuchen. Seit April 2023 wird das Museum am Roncalliplatz komplett saniert und renoviert. In der Zwischenzeit lohnt es sich, die Ausstellung anzusehen, die derzeit im Belgischen Haus in der Cäcilienstraße untergebracht ist. Sie bietet dir einen umfassenden Einblick in die römische Geschichte Kölns. Die Sammlungen des Museums reichen von der Urgeschichte bis ins frühe Mittelalter und verdeutlichen die Entwicklung und Bedeutung Kölns im Laufe der Jahrhunderte. 

Erfahre, wie die Römerinnen und Römer im Rheinland gelebt haben. Besonders beeindruckend: Das Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung römischer Gläser, die einen Eindruck von der Kunstfertigkeit der römischen Glasmacher vermitteln. Entdecke außerdem zahlreiche Grabmäler und Inschriften, die in Köln und Umgebung gefunden wurden.  

Führungen und Veranstaltungen 

Das Römisch-Germanische Museum bietet regelmäßig Führungen und Veranstaltungen an, die die römische Geschichte Kölns lebendig werden lassen. Der aktuelle Standort im Belgischen Haus ermöglicht es, auch während der Sanierungsarbeiten des Gebäudes am Roncalliplatz, weiterhin wertvolle und spannende Exponate der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Der Römerturm – Ein Meisterwerk der antiken Architektur


Weiter geht es in unserer Entdeckungstour mit dem Römerturm, einem der besterhaltenen Teile der römischen Stadtbefestigung in Köln. Der Turm steht nur wenige Gehminuten vom U-Bahnhof Appellhofplatz (Ausgang Zeughaus) und dem Dom entfernt. Er beeindruckt mit seiner dekorativen, ornamentalen Ausschmückung durch die Verwendung verschiedener Gesteinsarten wie weißem Kalkstein, rotem Sandstein, grauem Trachyt und dunkler Grauwacke. 

Der Bau der fast vier Kilometer langen Stadtmauer, zu der der Römerturm gehörte, begann kurz nach der Erhebung Kölns zur römischen Kolonie Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Der Turm selbst wurde um 50 n. Chr. errichtet und diente als Teil der West- und Nordmauer der Stadt.  

Spannend ist auch die Geschichte des Turms nach der Römerzeit: Ab 1304 wurde er als Latrine des Klarissenklosters Sankt Clara genutzt und gelangte schließlich in Privatbesitz, bevor die Stadt Köln ihn 1873 erwarb und restaurierte. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist ein faszinierendes Beispiel römischer Baukunst mitten in der Stadt. 

Absetzbecken der römischen Eifelwasserleitung in Sülz


Ein weiteres Highlight der römischen Infrastruktur ist das Absetzbecken der Eifelwasserleitung in Köln-Sülz, in der Nähe vom Decksteiner Weiher. Dieses beeindruckende Bauwerk wurde um 30-50 n. Chr. errichtet und diente dazu, Schwebeteilchen und Verunreinigungen aus dem Wasser zu entfernen, bevor es in die Stadt geleitet wurde.  

Das Absetzbecken besteht aus zwei miteinander verbundenen Becken und mehreren Zu- und Abläufen. Es wurde 1927 unter der Berrenrather Straße entdeckt und ist heute unter einem Schutzhaus konserviert und öffentlich zugänglich. 

Das Absetzbecken zeigt eindrucksvoll die technische Raffinesse der Römer und ist ein wichtiger Bestandteil des Römerkanal-Wanderwegs, der weitere römische Spuren in der Region verbindet. Ein Besuch lohnt sich, um einen Einblick in die fortschrittliche Wasserversorgung der Antike zu bekommen. 
 
Es lohnt sich, eine Fahrradtour zum Absetzbecken zu machen. Vor Ort sind Infotafeln mit guten Erklärungen.

Überreste der römischen Stadtmauer unter der Domplatte


Wusstest du, dass unter der Domplatte in einer Tiefgarage Überreste der römischen Stadtmauer zu finden sind? Diese Mauer wurde unter der Ägide von Agrippina, der Ehefrau des damaligen Kaisers, errichtet, als die Siedlung der Ubier, einem westgermanischen Volk, zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium erhoben wurde. Die Mauer diente nicht nur Verteidigungszwecken, sondern symbolisierte auch die Verbindung zu Rom und die Bedeutung Kölns als römische Kolonie. 

In der Tiefgarage kannst du Teile der antiken Mauer sowie einen römischen Keller besichtigen, der bei Bauarbeiten entdeckt und an seinen jetzigen Standort verlegt wurde. Diese Überreste sind öffentlich zugänglich und können über einen Seiteneingang an der Ecke Komödienstraße / Trankgasse gegenüber der Touristeninformation Köln erreicht werden.

Noch mehr römische Sehenswürdigkeiten in Köln abseits der bekannten Plätze


Neben den großen Sehenswürdigkeiten gibt es noch viele weitere römische Überreste in Köln, die du entdecken kannst: 

  • Römische Hafenstraße unterhalb des Römisch-Germanischen Museums: Das römische Straßennetz war beendruckend, es erstreckte sich durch das ganze Reich und manche Wegführungen sind heute noch Straßen. Köln war schon zur Rönerzeit ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Hafenstraße hier ist allerdings ein Kuriosum! An dem Ort, wo sie gefunden und ausgegraben wurde, konnte sie nicht bleiben. Als man die Steine an den heutigen Ort verlegen wollte, kamen sie durcheinander, deshalb sieht sie jetzt ziemlich grob und schwer befahrbar aus. 

  • Römische Stadtmauer und Stadttor: Teile der alten römischen Stadtmauer sind noch an verschiedenen Stellen in der Stadt sichtbar, zum Beispiel ein Tor auf der Domplatte und der Römerpark. 

  • Prätorium: Die ehemalige Residenz des römischen Statthalters kann unter dem Kölner Rathaus besichtigt werden. Diese unterirdischen Ausgrabungen bieten Einblicke in die römische Verwaltungsarchitektur. 

  • Römische Abwasserkanäle: Ein gut erhaltenes Kanalsystem aus der Römerzeit, auf dem Theo-Burauen-Platz hinter dem historischen Rathaus.

  • Helenenturm: Eine schmucklose Turmruine, etwa 100 Meter südlich des Römerturms. 

  • Ubiermonument: Auch als „Hafenturm“ bekannt, geht es bis auf das Oppidum Ubiorum zurück und ist ein bedeutendes römisches Denkmal in Köln. Zu besonderen Tagen ist es geöffnet und man steigt eine lange Treppe hinunter und wird absolut beeindruckt. 

Unser Fazit zu Kölns römischem Erbe


Köln bietet eine unglaubliche Fülle an römischen Sehenswürdigkeiten und Überresten, die dir einen spannenden Einblick in das Leben und die Architektur der Antike geben. Ob beeindruckende Türme, ausgeklügelte Wassersysteme oder gut erhaltene Stadtmauern – die historischen Schätze der Römerzeit sind ein unverzichtbarer Teil der Kölner Geschichte und Kultur. Also schnapp dir deine Freund:innen und entdecke die faszinierende Welt der Römer in Köln!
P.S.: Viele Infos findest du auch beim Verein Römische Stadtmauer, der sich zum Beispiel für den Erhalt und Wiederaufbau der Römermauer mitsamt Turm an der Straße Mühlenbach einsetzt.