Am Eigelstein es Musik! Und nicht nur das: Das Veedel rund um die historische Eigelstein-Torburg steht für kölsche Lebensart, lebendige Kultur und viele spannenden Ecken, die es zu erkunden gilt. Entdecke in unserem Artikel die besten Orte, die das Eigelstein-Viertel zu bieten hat!
Ein besonderes Highlight ist das schmalste Haus Kölns am Eigelstein 115. Mit nur 2,56 Metern Breite ist es ein echtes Kuriosum und beliebtes Fotomotiv. Obwohl es so schmal ist, hat es mehrere Stockwerke und zeigt eindrucksvoll, wie kreativ Architektur in engen Räumen sein kann.
Adresse: Eigelstein 115, 50668 Köln
@visitkoeln Das schmalste Haus Kölns steht am Eigelstein! Habt ihr es schon mal gesehen? #visitkoeln #eigelstein #köln ♬ Originalton - Visit Köln
Das Eigelstein-Viertel blickt auf eine lange Geschichte zurück. Einst Teil der römischen Heerstraße, wurde das Viertel nach dem mittelalterlichen Eigelsteintor benannt. Beim Schlendern durch die Gassen kannst Du die historische Atmosphäre förmlich spüren. Besonders sehenswert ist die Gasse Im Stavenhof, die einst eine berüchtigte Rotlichtmeile war und heute mit restaurierten Gebäuden und nostaligischem Charme beeindruckt.
Die Eigelstein-Torburg
Angeber:innen-Wissen: Der Name „Eigelstein“ bezieht sich auf römische Grabsteine, die hier im Mittelalter teilweise noch standen. Eigentlich hatten sie die Form von Pinienzapfen, ein Symbol der Unsterblichkeit, für Kölner:innen sahen die Grabsteine aber eher aus wie Eicheln. Unter Napoleons Eroberung bekam das Tor auch einen französischen Namen: Porte de L’Aigle (Adlertor).
Heute ist die Torburg das Zuhause der Offenen Jazz Haus Schule, eine Musikschule und freies Zentrum für improvisierte und populäre Musik. Auf der Seite zur Stadt hin ziert das Tor die Skulpur des „Kölsche Boor“, der auch im Karneval eine wichtige Figur ist.
Fun Fact: Unter dem Gittertor der Eigelstein-Torburg kann man einen Knopf mit Hoch- und Runter-Symbolen drücken – ein Scherz eines/einer Künstler:in, es passiert (meistens) nichts.
Im Stavenhof: Geschichte trifft Moderne
Die Gasse Im Stavenhof erzählt viele Geschichten. Hier lebte der Kölner Radweltmeister und Olympiasieger Anton „Toni“ Merkens. Die Häuser wurden in den 1990er-Jahren restauriert und in Wohn- und Büroräume umgewandelt. Besonders auffällig ist Haus Nummer 20, ein Werk der Architekten Arno Brandlhuber und Bernd Kniess, das moderne Architektur in das historische Ensemble einfügt. Ein weiteres Highlight ist die Kneipe „Anno Pief“, die mit ihrem stimmungsvollen alten Mobiliar einen Besuch wert ist. Besonders der historische Teil mit den Backsteinhäusern wird gerne als Filmkulisse genutzt.
Nach einem Spaziergang durch die historischen Straßen des Eigelstein-Viertels knurrt bestimmt der Magen. Keine Sorge, die Auswahl an Restaurants, Cafés und Brauhäusern ist riesig und bietet für jeden Geschmack etwas.
Ein absolutes Muss ist das Brauhaus Em Kölsche Boor, eines der ältesten Brauhäuser Kölns. Hier kannst Du traditionelle kölsche Gerichte genießen, wie Rheinischer Sauerbraten, dicke Bohnen mit Speck oder hausgemachte Bratwurst für Vegetarier:innen gibt's zum Beispiel „Jebackene Kammenbär“ und auch für Veganer:innen gibt's eine kleine Auswahl, zum Beispiel veganen Leberkäse . Dazu passt das frisch gezapfte Mühlen-Kölsch. Im Keller gibt es eine Kegelbahn und im Sommer kann man prima draußen sitzen und das Leben auf der Straße beobachten.
Auf dem Platz zwischen Eigelsteintorburg und Ebertplaz gibt es viele Cafés, Bistros und Eisdielen. Für ein entspanntes Frühstück oder einen leckeren hausgemachten Kuchen am Nachmittag ist die dreiviertel - Caffèbar am Tor ideal. Von hier aus hast Du einen wunderbaren Blick auf die Eigelsteintorburg. Genieße den hervorragenden Bio-Kaffee aus hochwertigen Bohnen von einer familiengeführten Rösterei und eine Vielzahl an Frühstücksoptionen, darunter auch vegane Alternativen.
Die Weidengasse wird liebevoll „Klein-Istanbul“ genannt. Die beliebten türkischen Restaurants sind fast rund um die Uhr geöffnet und bietet eine breite Auswahl an Gerichten wie Fleisch vom Holzkohlegrill, Suppen, Fisch, Döner, Dürüm und Süßspeisen. Besonders beliebt sind die Restaurants von Mangal oder das Öz Harran Doy Doy, die Dips mit Brot als Vorspeise und Tee nach dem Essen reichen. Auch ein Blick in die glitzernden Schaufenster der türkischen Juwelier:innen lohnt sich!
Die Urige Kneipe Greesberger liegt etwas versteckt in einer Seitengasse wenige Meter neben der Eigelsteintorburg. In dem kleinen, urig dekorierten Lokal ist meist ausgelassene Stimmung und man bekommt auch spätabends noch ein frisch gezapftes Gaffel-Kölsch. An der wand hängt eine Tafel mit einigen kleinen Speisen wie Gulasch, Frikadellen und Kartoffelsalat. An Karneval ist es hier schnell voll – wer es rein schafft, kann sich auf eine super Zeit freuen. Ungefähr jeden zweiten Montag gibt es hier kleine Jazzkonzerte.
Das Eigelstein-Veedel ist ein lebendiger Ort in Köln. Es gibt einen aktiven Bürger:innenverein, zahlreiche gemütliche Kneipen, Restaurants, Supermärkte mit internationalen Spezialitäten, familiäre Geschäfte, einen schönen, kleinen Weihnachtsmarkt (Winterzauber) und vielleicht darf man sich im nächsten Jahr wieder auf das beliebte Straßenfest am Eigelstein freuen.
Der Schriftsteller Navid Kermani wohnt seit vielen Jahrzehnten im Veedel und erklärte in einem Fernsehbeitrag, warum er sich hier so wohl fühlt:
Das Eigelstein-Viertel in Köln bietet eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur, Kulinarik und Gemeinschaft. Ob Du durch die historischen Gassen schlenderst, in den Geschäften stöberst, traditionelle kölsche Gerichte genießt oder an einem der vielen Events teilnimmst – hier gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Lass Dich von der Atmosphäre verzaubern und lerne Köln von seiner besten Seite kennen!